8.4.2012 – Initiative für eine lebendige Industriestrasse lanciert

Der Verein IG Industriestrasse lancierte am Samstag 7.4.12 die Volksinitiative „Ja zu einer lebendigen Industriestrasse – für KMU, bezahlbares Wohnen und Kulturraum für alle“. Die Initiative will die Vertreibung von Kultur und Kleingewerbe verhindern und verlangt, dass die Stadt das Areal Industriestrasse gemeinnützigen Wohnbauträgern im Baurecht abgibt. Der Verein plädiert für ein Umdenken in der Stadtentwicklung: Weg von kurzfristigem Profitdenken hin zu einer nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Bewohnerinnen und Bewohner.

Industriestrasse soll weiterentwickelt werden

Die Stadt Luzern verfügt an der Industriestrasse über ein Areal von ungefähr 9’200m2 Fläche. Auf dem Areal befinden sich heute vorwiegend Kleingewerbe, KMU, Ateliers und Wohnraum. Nach einem Investorenwettbewerb will die Stadt das Areal nun von einer Zürcher Generalunternehmung überbauen lassen. Damit würden die letzten zusammenhängenden kulturellen Freiräume auf dem Luzerner Stadtgebiet verschwinden. Kleinere und mittlere Handwerksbetriebe, Kunstschaffende und Menschen die auf günstigen Wohnraum angewiesen sind werden verdrängt – räumliche Alternativen werden keine vorgeschlagen. Die am Samstag lancierte Volksinitiative verlangt hingegen eine Weiterentwicklung durch gemeinnützige Wohnbauträger. Geschichtsträchtige Gebäude und Ensembles sollen nicht abgerissen, sondern erhalten, verbessert und weiterhin optimal genutzt werden. Das Areal würde zu einem weiterhin lebenswerten und bezahlbaren Lebensraum weiterentwickelt. Bodenständige Handwerksbetriebe, Start up‐ Firmen und KMUs haben weiterhin die Möglichkeit sich auf Stadtboden zu entwickeln. Eine gute Durchmischung von Wohnen, Arbeiten und Kultur bietet kreatives Potential und kann als Katalysator für die Weiterentwicklung des gesamten Steghofquartiers dienen.

Keine kurzsichtige Stadtentwicklung

Verkauft die Stadt das Areal Industriestrasse entsteht nur ein kurzfristiger Gewinn. Bei einer Abgabe im Baurecht behält sie die Kontrolle und sichert sich über Jahre hinweg zuverlässige Einnahmen. Zudem bleibt der wertvolle Stadtboden auch für die kommenden Generationen erhalten. Gemeinsam mit gemeinnützigen Wohnbauträgern sollen für das Gewerbe, für kulturelle Initiativen und für jetzige und künftige Anwohnerinnen und Anwohner eine gute Lösung gefunden werden. Denn gemeinnützige Wohnbauträger bieten günstigeren Wohnraum an als private Investoren. In gemeinnützigen Siedlungen wohnt und arbeitet ein breiteres Bevölkerungsspektrum mit überdurchschnittlich vielen Familien. So setzt die Initiative ein Zeichen für den Erhalt von traditionellem Gewerbe, kulturellem Freiraum und günstigem Wohnraum – kurz: für eine weitsichtige Stadtentwicklung. Damit die Stadt auch in Zukunft lebendig bleibt und Quartiere mit hoher Lebensqualität besitzt.

 

Für weitere Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung.
Esther Andermatt, Mitglied Initiativkomitee,

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