Simone Thalmann

Studentin an der pädagogischen Hochschule Bern (Bildnerisches Gestalten, Deutsch und Musik), Mitarbeiterin in verschiedenen heilpädagogischen Institutionen.
Seit zwei Jahren wohne und lebe ich in der Wohngemeinschaft an der Industriestrasse 9.

Das Zusammenleben und der Austausch mit Menschen verschiedensten Alters und Herkunft bereichern mein Leben immens. Ich lebe in einer Wohngemeinschaft wie es in der Stadt kaum noch möglich ist. Dies sehe ich als grosses Privileg an. Hier gewinne ich wichtige Inputs für mein Studium, die Arbeit mit Jugendlichen und geistig behinderten Menschen. Hier kann ich musizieren, gestalten, schreiben, verweilen, mich und meine Gedanken weiter entfalten.

Gegen die Verkümmerung des sozialen Wesen "Mensch" – Für ein buntes Leben in der Gemeinschaft.

Es braucht in einer Stadt Möglichkeiten verschiedenster Wohn- und Arbeitsformen. Auch Studentinnen und Studenten und anderen Personen mit kleinerem Budget soll es möglich sein im Zentrum der Stadt zu leben und dieses aktiv mitzugestalten.
Quartiere wie die Industriestrasse fördern den Austausch zwischen den Menschen, sind Herd neuer Ideen und Quelle kreativer Energie. Im Gegensatz dazu zerstören die neuesten Entwicklungen zu immer mehr "Einpersonen-Haushalten" das soziale Gefüge, unterstützen das anonyme "Nebeneinander-Herleben" der Menschen sowie die Isolation von alleinstehenden Personen.