08.05.2014 – So bleibt die Industriestrasse lebendig!

An der Industriestrasse prallen verschiedene Ansprüche bezüglich Stadtentwicklung auf engem Raum aufeinander. Während sich die Luzerner Stimmbevölkerung an der Urne für eine lebendige Industriestrasse mit günstigem Wohnraum, guten Rahmenbedingungen für Kultur und Platz für lokales Kleingewerbe ausgesprochen hat, beharren einzelne Parteien weiterhin auf grossen zusammenhängenden Büroflächen. Sie wollen eine Planung ohne Einbezug des Quartiers und der zukünftigen Nutzenden. Die IGI ist bereit für die Debatte und präsentierte heute eine Broschüre, die aufzeigt, wie der Volkswille der 61 % JA-Stimmen umgesetzte werden kann. Eine dazugehörige Machbarkeitsstudie der IG Industriestrasse (IGI) beweist aber klar: Eine andere Stadt ist möglich. Und mit einer etappierten Bauweise kann sie auch realisiert werden.

Preisgünstig und autoarm

Bei der Planung soll der Fokus bewusst auf kostengünstiges Wohnen, Dienstleistungsbetriebe, kulturelle Nutzungen und kleines bis mittleres Gewerbe gelegt werden. Aufgrund seiner innerstädtischen Lage und der optimalen Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr, bietet sich das Areal an, die Vision eines autoarmen Quartiers umzusetzen. Dies wäre auch ein Beitrag zur Lösung der städtischen Verkehrsprobleme. Zudem können mit dem Verzicht auf grossflächig angelegte Tiefgaragen die Baukosten merklich gesenkt werden. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Mietpreise aus. Selbstverständlich soll es aber auf dem Areal Parkiermöglichkeiten für Gewerbe, Dienstleistungen, Gäste und Kundschaft geben.

Viele Vorteile durch Etappierung

Um die über Jahre gewachsene Identität des Areals zu wahren, fordert die IGI eine Weiterentwicklung des Areals in zwei Bauetappen. So kann auch kurzfristig weiterhin günstiger Kulturraum angeboten werden – ein immer rarer werdendes Gut in der Stadt Luzern. In einer ersten Etappe könnten mehrere Altbauen stehen bleiben und die nur schlecht genutzten Teile des Areals überbaut werden. Eine mit Experten erstellte Machbarkeitsstudie zeigt auf, dass eine neue, attraktive und dichte Überbauung realisierbar ist, auch wenn bestehende Gebäude mittel- bis langfristig erhalten bleiben oder unter Schutz (das alte Chäslager) gestellt werden. Zudem zeigt die Studie klar: Der Erhalt einzelner Gebäude ist auch finanziell machbar und stellt kein Hindernis für die bauliche Entwicklung dar. Statt der heute rund 60 Personen (darunter viele Kulturköpfe und gar eine Weltmeisterin) würde die Industriestrasse künftig Wohn- und Arbeitsraum für über 600 Personen. Das Fazit der Studie: Ein etappiertes Vorgehen ist baulich wie finanziell machbar und bringt viele Vorteile für die Quartierentwicklung.

Partizipation muss weitergehen

Für die Entwicklung der Industriestrasse zu einem lebendigen Quartier im Sinne der Abstimmungsvorlage sind neuartige Konzepte gefragt. Der Start mit einem partizipativen Prozess weist schon einmal in die richtige Richtung. Entscheidend sind dabei ein vernünftiger Baurechtszins, welcher es den ausführenden gemeinnützigen Bauträgern auch ermöglicht wirklich kostengünstigen Wohn-, Kultur- und Arbeitsraum zu realisieren. Auch eine Etappierung unterstützt wie oben erwähnt diese Zielsetzung. Die IG Industriestrasse erwartet, dass die Entscheidträger ihre Parteiprogramme hintenanstellen und im Sinne der erfolgreichen Initiative entscheiden werden. Danach braucht es zur Umsetzung eine innovative und engagierte Bauträgerschaft, welche weiterhin auf die Partizipation der Quartierbevölkerung, der zukünftigen Nutzenden und den Mitglieder der involvierten Baugenossenschaften setzt.

Lesen Sie unsere Broschüre unter Downloads, oder hier bei issuu

Für weitere Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung.

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