DRS Regionaljournal - 5.9: Ungewisse Zukunft im Luzerner Industriestrasse-Areal
Die Stadt Luzern will ein grosses Areal in der Industriestrasse an einen privaten Investor verkaufen. Dagegen wehren sich Künstler und Gewerbler, die heute in der Industriestrasse arbeiten, mit einer Initiative. Sie wollen das Grundstück einer Genossenschaft überlassen. Am 23. September stimmt die Bevölkerung ab.
Über die Zukunft des Areals Industriestrasse gehen die Meinungen auseinander. (SRF)
Streitgespräch:
Besuch an der Industriestrasse:
Die Diskussion um die Zukunft der Industriestrasse spiegelt den Konflikt um die Entwicklung im Luzerner Stadtzentrum. Hier wird der Boden immer knapper und teurer. Jetzt soll auch das Areal Industriestrasse in der Nähe des Bahnhofs neu überbaut werden.
Die Stadt Luzern betrachtet das Gebiet als Schlüsselareal, um Wohnungen und neue Arbeitsplätze anzusiedeln. Den Architekturwettbewerb hat ein Zürcher Generalunternehmer gewonnen. Er will den Boden für 17 Millionen Franken kaufen und plant 70 Mietwohnungen und neue Arbeitsflächen.
Künstler und Gewerbler kritisieren Verdrängung
In den alten Gebäuden arbeiten seit Jahren Künstler und Kleingewerbler. Sie wehren sich gegen den geplanten Verkauf. Die Ateliers und Werkstätten seien ein wichtiger Nährboden für die Kulturszene Luzerns, erklärt der Maler und Musiker Davix gegenüber dem Regionaljournal. Die neue Überbauung werde diese Szene verdrängen, kritisiert der Lichtgestalter Heinz Marti.
Mit einer Initiative verlangt darum die IG Industriestrasse, dass die Stadt das Areal einer Genossenschaft im Baurecht überlässt. Die soll eine Überbauung planen, welche auch den heutigen Nutzern der Industriestrasse eine Zukunft bietet.
Bürgerliche für Verkauf, Linke für Baurecht an Genossenschaft
Die Luzerner Stadtregierung und die bürgerlichen Parteien unterstützen den Verkauf. Die linken Parteien, der Mieterverband und der Zentralschweizer Verband der Wohnbaugenossenschaften unterstützen die Intitiative, welche die Abgabe an eine Genossenschaft verlangt. (eism)
