20min: Initiative gegen Kultur-Abriss lanciert


von Sarah Rivoli - Die Stadt will die Kulturräume an der Industriestrasse abreissen. Nun wehren sich Betroffene per Initiative.

Kämpferisch: Esther Andermatt von der neu gegründeten IG Industriestrasse. (Bild: riv)

In der Industriestrasse regt sich Widerstand: Mit einer Volksinitiative kämpft die neu gegründete Interessengemeinschaft Industriestrasse gegen die von der Stadt geplante Überbauung des Kulturviertels. «Mit Künstlern, Musikern und Kleingewerben sind wir das letzte lebendige Kulturviertel der Stadt, wir wollen nicht an den Rand hinausgedrängt werden», sagt Esther Andermatt (32), Sprecherin der IG. Die Initiative «Ja zu einer lebendigen Industriestrasse» fordert den Erhalt von kulturellen Freiräumen und günstigem Wohnraum. Die bestehenden Gebäude sollen nicht abgerissen, sondern aufgewertet und weiter ausgebaut werden. «Wir wollen zusammen mit der Stadt eine attraktive Lösung finden», so Andermatt. Bis im Juni müssen 800 Unterschriften gesammelt werden.

Die Zeit wird allerdings knapp: Bereits im Sommer 2013 könnten in der Industriestrasse die Bagger auffahren. Auf dem rund 9000 m2 grossen Areal soll unter anderem eine grosse, zusammenhängende Bürofläche entstehen. «Die Stadt hat ein grosses Defizit im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung», sagt Baudirektor Kurt Bieder. Mit dem Bau der Bürofläche soll die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt gefördert werden. Im Juni entscheidet das Parlament über den Verkauf des Areals an die Zürcher Allreal Generalunternehmung.

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