nlz online 21.9. ? Industriestrasse bleibt im Besitz der Stadt Luzern

Grosse Euphorie: Unterstützer der Initiative - etwa Künstler Davix (ganz rechts vorne) und Marcel Budmiger von der SP (Mitte, hält rosa Plakat) - nach der Bekanntgabe der Resultate an der Industriestrasse. (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)

In der Stadt Luzern wird die Initiative «Ja zu einer lebendigen Industriestrasse» deutlich angenommen. Die Mehrheit der Stimmberechtigten spricht sich dafür aus, dass das Areal im Besitz der Stadt bleibt.

Bei der Volksabstimmung vom Sonntag wurde die Initiative «Ja zu einer lebendigen Industriestrasse - für KMU, bezahlbares Wohnen und Kulturraum für alle» mit 12'960 zu 8201 Stimmen angenommen. Das entspricht einem Ja-Stimmenanteil von 61 Prozent.

Im gleichen Verhältnis abgelehnt wurde hingegen der Gegenvorschlag des Stadtrats, der den Verkauf der Grundstücke vorsah. Hier standen 8038 Ja-Stimmen 12'104 Nein-Stimmen gegenüber.

In der Stichfrage - die nun nicht zum Tragen kommt - hatten sich 12'331 Stimmberechtigte für die Initiative und 7849  für den Verkauf ausgesprochen.

Die Stimmbeteiligung lag bei 43 Prozent.

Das stadteigene Areal an der Industriestrasse kann damit nicht an die Zürcher Allreal Generalunternehmung (mit den Luzerner Partnern Rüssli Architekten und Robert Gissinger) verkauft werden. Die Bietergemeinschaft hatte einen Investorenwettberb unter 25 Mitbewerbern gewonnen und wollte auf dem Areal rund 70 Wohnungen sowie Gewerbe- und Dienstleistungsflächen realisieren. Für die 8700 Quadratmeter wurde ein Kaufpreis von 17,2 Millionen Franken ausgehandelt. 

Die Mehrheit der Stimmberechtigten folgten der Argumentation des Initiativkomitees. Dieses argumentierte, dass eine Baugenossenschaft oder eine Stiftung günstigeren Wohnraum und bessere Lösungen für Kleingewerbe und Kultur finden würde.

Nach dem Ja zur Initiative muss das Areal gemeinnützigen Wohnbauträgern im Baurecht abgegeben werden. «Damit verändern sich die Rahmenbedingungen, wie sie noch für den Investorenwettbewerb gegolten haben», bedauert der Stadtrat in einer ersten Reaktion. Er werde daher zuerst eine Auslegeordnung machen müssen, um das weitere Vorgehen und die notwendigen Verfahren festlegen zu können.

bac